Diagnose Demenz
6. September 2015 21:16 Uhr

Die traurige Diagnose Demenz

Als es an der Haustür klingelt, schreckt Waltraud K. kurz hoch. Gerade war sie noch mit ihrer Tochter in ein Gespräch über den selbstgemachten Christstollen vertieft. Es seien etwas zu viele Rosinen darin, befand sie. Waltraud K. backt auch sehr gerne. Am liebsten deftige Torten. Zu jedem erdenklichen Anlass. Nur einen Kuchen backt sie seit einigen Monaten nicht mehr. Den Geburtstagskuchen für ihren Mann. Im Spätsommer 2014 verstarb er nach langer, schwerer Krankheit. „Den „Frankfurter Kranz“, ja, den hat er ja geliebt!“, versichert sie immer wieder aufs Neue, wenn das Gespräch auf ihre Liebe zum Backen kommt. Durch die offene Haustür fegt ein eisiger Wind in die Wohnung des Einfamilienhauses. Es ist der 24.Dezember. Heiligabend.

Wie jedes Jahr sitzt die Familie gemeinsam zusammen, um Weihnachten zu feiern. Für Waltraud K. ist dies bereits das vierte Weihnachtsfest, das sie nicht im eigenen Zuhause, in Nordrhein-Westfalen feiert. Auch dieses Jahr hat ihre Tochter sie ein paar Tage zuvor zu sich, ins niedersächsische Osterode geholt. Hier, im Harz, gehen sie oft spazieren. Waltraud K. genießt die Natur und schwelgt oft in Erinnerungen. Dann erzählt sie, wie oft sie damals doch mit ihrem Mann den nahegelegenen See in ihrer Heimat besuchte. Sie wundert sich, als die Tür zum Esszimmer geöffnet wird. In der Tür steht ein Nachbar. Er wolle noch schnell ein Frohes Fest wünschen, ehe er mit seiner Frau in den Abendgottesdienst geht. Waltraud K. hat sich schon einige Male mit diesem Nachbarn unterhalten. Immer wieder zu Weihnachten. Doch sie erkennt ihn nicht. „Waltraud, schön Dich wieder zu sehen! Ein Frohes Fest, wünsche ich Dir!“, begrüßt er sie. Sie scheint etwas verdutzt; begrüßt den vermeintlich Unbekannten aber höflich.

Waltraud K. leidet unter Demenz. Wie derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland. Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft dürfte sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 um weitere 3 Millionen Erkrankte erhöhen.

Vor vier Jahren, kurz nach ihrem 72. Geburtstag, wurde bei Ihr diese Erkrankung diagnostiziert. „Sie fing irgendwann an, immer wieder die gleichen Fragen zu stellen, und wirkte zunehmend verwirrt“, sagt Tochter Maria. „So ist das wohl eben, wenn man alt wird“, dachten wir anfangs, noch scherzend.“ Irgendwann jedoch häuften sich solche Vorfälle, die sich alsbald als Symptome dieser heimtückischen Erkrankung herausstellen sollten. Waltraud K., ein sehr ordnungsliebender Mensch, fing an, immer wieder Gegenstände zu verlegen. Typische Alltagssituationen gerieten für sie mehr und mehr zu einer unbewussten Herausforderung. Es war ein Freund der Familie, der erstmals den Verdacht in Erwägung zog, dass all diese Umstände nicht dem natürlichen Altern geschuldet sein könnten. Eine ärztliche Diagnose brachte Waltraud K. und ihrer Familie leider die traurige Gewissheit. Weltweit sind derzeit rund ca. 44 Millionen Demenzfälle bekannt. Zwar gibt es bereits Behandlungsansätze – ein Heilmittel gegen Alzheimer ist jedoch auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Nach Bekanntwerden ihrer Erkrankung, zog ihre Schwester bei Waltraud K. ein und unterstützt sie seitdem im Haushalt, erledigt Einkäufe und Bankgeschäfte für sie. Diesen Vorteil der familiären Fürsorge haben nicht viele an Demenz erkrankte Menschen. Auch für die Familie und nahestehenden Personen ist die Diagnose „Alzheimer“, als auch der Umgang mit diesen Menschen eine Herausforderung. Es ist gerade der Haushalt, der vielen an Demenz erkrankten Menschen Probleme bereitet. Ganz alltägliche Dinge wollen einfach nicht mehr so einfach von der Hand gehen, wie es doch all die Jahre zuvor noch ging. Nicht selten ist es der Fall, dass Betroffene mit der Ordnungshaltung krankheitsbedingt überfordert sind. Sind diese Menschen dann auch noch alleinstehend, geraten sie schnell in einen Teufelskreis, aus dem heraus zu kommen meist sehr schwierig ist. Nicht alle Betroffenen haben das Glück, durch ihre Familie oder entsprechend geschultes Pflegepersonal zuhause betreut zu werden. Für viele bleibt oftmals nur der letzte Ausweg in eine Pflegeeinrichtung oder ein Seniorenheim. In diesen Fällen bleibt im eigenen Heim nicht selten ein umfangreicher Hausrat zurück, der entsprechend aufgelöst und entsorgt werden muss.

Dieser Herausforderung stellen wir uns gemeinsam mit Ihnen! Ob Sie die Auflösung des kompletten Haushalts eines erkrankten Angehörigen wünschen oder möglicherweise im Anschluss an diese auch die Renovierung des Wohnobjekts planen – wir entlasten Sie in dieser für viele nicht einfachen Situation. In einem eingehenden vertrauensvollen Beratungsgespräch finden wir gemeinsam die für Sie optimale Lösung.